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BOULEVARD
NEWS-2008 AUS LESVOS
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31.Dezember 2008 - Weiße
Nachweihnacht
Weiße
Weihnacht in Molyvos? Nein, da war es noch nicht so kalt, aber dann, in den
nächsten Tagen, als heftige Regenschauer auf Lesvos niedergingen, verwandelte
die Kälte das Nass, so dass kleine Bergdörfer, wie Filia, Sikaminéa, Skalochóri,
Anamotia, Argenos und Agiássos, märchenhaft weißgefärbt
dalagen...................weiter
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21.Dezember 2008
- Gedanken zum Weihnachtsfest
In Athen
und Thessaloniki dauern die Unruhen immer noch an. Nicht nur ein TV-Sender in
Athen wurde besetzt, sondern auch das Filmtheater in Thessaloniki, wo im
November das Internationale Filmfestival abgehalten wurde und im März 2009 das
alljährliche Dokumentar-Filmfestival stattfinden soll. Der in Athen aufgestellte
Ersatzweihnachtsbaum (der erste ist in Flammen aufgegangen) erstickt
mittlerweile in Müll, und an der Akropolis flattern riesige Banner, die zu neuen
Protesten und zum Widerstand gegen die Regierung aufrufen................weiter
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15.Dezember 2008 - Namenstag
Wie in fast
allen Ländern, feiert man auch in Griechenland am 6. Dezember den Tag von Sankt
Nikolaus. Allerdings ist dieses Datum ab sofort zugleich ein historischer
Tiefpunkt im modernen Griechenland, da an diesem Tag ein 15-jähriger Junge bei
einer Demonstration gegen die Regierung von der Kugel eines Polizeibeamten
tödlich getroffen wurde. Inzwischen ist erwiesen, dass nicht direkt auf den
Jugendlichen gezielt wurde, die Kugel also ein Querschläger war. Die Unruhen
halten jedoch immer noch an, und die von den Randalierern angerichteten Schäden
sind enorm. Nun, zu feiern gab es also in der letzten Woche in den großen
Städten Griechenlands somit eigentlich nichts...........weiter
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9.Dezember 2008 - Revolution
Nennen die
Medien in Griechenland die Ereignisse der letzten Woche eine Katastrophe, so
bezeichne ich sie als Revolution. Hat die Finanzkrise in der restlichen Welt
Politik und Wirtschaft auf „natürlichem“ Weg ins Wanken gebracht und in Frage
gestellt, so versuchen die jungen Leute hier in Griechenland nun auf ihrem Weg
Regierung und Bevölkerung darauf hinzuweisen, dass auch in ihrem Land etwas
völlig verkehrt läuft...................weiter
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1. Dezember 2008 - Olivenblues
Das
andauernde schöne warme Wetter der letzten Wochen, welches nur von einer kleinen
Kaltfront und einer durchregneten Nacht unterbrochen wurde, bedeutet, dass
inzwischen die Olivenernte begonnen hat. Normalerweise ist es so, dass die
Oliven zu Beginn des Jahres reif sind, aber, die fast sommerlichen Temperaturen
haben die Bäume, wie auch den Rest der Natur, völlig durcheinander gebracht. So
fanden wir vor einigen Tagen bereits den ersten Frühlingsboten in Gestalt einer
Anemone, und das obwohl der Winter noch gar nicht da war (in Griechenland sagt
man, dass der Winter im Januar beginnt und im Februar endet)...................weiter
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24. November 2008 - Ärgerlich!
Vorige
Woche gab es so einen Tag, an dem ich richtig sauer war, und einige Tage später
gab es Leute, die auch sauer auf mich waren................weiter
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17.November
2008 - Weihnachtseinkauf
auf
Lesvos
Letzte
Woche wurde ein Mann aus Agiassos während der Jagd von einem Schuss aus einer
großkalibrigen Waffe schwer verletzt. Es ist der erste Jagdunfall hier auf
Lesvos mit einer Kugel solcher Größenordnung, da man hier doch eigentlich nur
auf die Pirsch geht, um Kleinwild oder Vögel zu erbeuten.......weiter
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10.November 2008 -
Herbstfarben
Ich denke,
dass die Touristen unsere Insel viel zu früh im Jahr verlassen. Sind doch gerade
für die Wanderfreunde der Oktober und November so wunderbare Monate hier. Ich
weiß nicht, ob es an der vorausgegangenen Trockenheit liegt, aber besonders in
diesem Herbst zeigen die Sträucher und Bäume außergewöhnlich leuchtende Farben.
Sie sind so ausdrucksstark, dass Lesvos derzeit ohne weiteres mit den Ländern
mithalten kann, die für ihren farbenprächtigen „Indiansummer“ bekannt
sind...........weiter
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3.November 2008 - Jetzt
abstimmen
Mit
Gesprächen über den Klimawandel könnten wir Abende füllen, denn schließlich
hatten wir einen recht kühlen Sommer, und niemals zuvor war es so kalt im
September, wie in diesem Jahr. Es gibt Freunde, die behaupten, dass es früher
die Temperaturen im Dezember zuließen, am Strand zu schlafen und in den Monaten
März und April überwiegend draußen zu leben. Nun, ich hingegen erinnere mich nur
zu gut an unsere ersten Jahre hier auf der Insel, wo es im Winter Schnee und
Regen gab. Wird es immer kälter in Griechenland?............................weiter
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28.Oktober 2008 -
Der „Nein-Tag“
Den
heutigen 28. Oktober feiern die Griechen, wie jedes Jahr, als den Tag, an dem,
im Jahre 1940, zu Beginn des 2. Weltkriegs, ihr Diktator Ionnis Metaxa,
Mussolini, ein „Nein“ entgegensetzte, als dieser Griechenland besetzen
wollte............weiter
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19.Oktober 2008 -
Dort, bei den Mühlen
Die
Niederlande sind bekannt für ihre Windmühlen, und auch Spanien, dank Don
Quichotte, der diese für Riesen hielt. Griechenland hingegen bringt man mit
Mühlen so gar nicht in Verbindung, obwohl es tausende davon, über das Land
verteilt, gibt. Die Windmühlen, die noch in Hafennähe stehen, schmücken die
Werbeposter für verschiedene Inselhauptstädte, wie die von Rhodos, Chios und
Mykonos...........weiter
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13.Oktober 2008 -
Traurige
Rekorde
Im
vergangenen Monat wurden diverse Rekorde auf Lesvos gebrochen. Grund genug für
mich, noch einmal die Themen Flüchtlinge, Brände und Wetter
aufzugreifen..................weiter
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5.Oktober 2008 -
Streunende Esel
Griechenland war einst das Land der Esel. Als es noch keine motorisierten
Fahrzeuge gab, reiste man auf den Rücken dieser Grautiere, und sie waren
Transportmittel für die Dinge des Alltags, insbesondere in der Olivenernte und
beim Einholen von Holz und Heu. Hydra ist eine griechische Insel, auf der die
Tradition bewahrt geblieben ist, da auf ihr Kraftfahrzeuge jeglicher Art nicht
erlaubt sind. Hier stehen die Esel noch geduldig am Hafen und warten auf die
ankommenden Boote, um dann Fracht oder Gepäck ins Dorf zu
schleppen...............weiter
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30.September 2008 -
Der “Vatopedi-Code”
Auf Lesvos
gibt es eine reichliche Zahl von Klöstern und einige davon sind Bestandteil des
heutigen Lebens auf der Insel. Das Kloster in Mandamados ist die Stätte für
Hochzeiten und Taufen, und das große Limonos-Kloster, in der Nähe von Kalloni,
ist, umgeben von seinen vielen kleinen sehenswerten Kapellen, der
Anziehungspunkt für Busladungen von Touristen aus dem In- und
Ausland............weiter
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23.September 2008 -
Flüchtlingsströme
Seit diesem
Sommer glaube ich nicht mehr an eine Erderwärmung. Vielleicht trifft diese
Prophezeiung auf den Nordpol zu, aber die Erde wird sich hier auf Lesvos
bestimmt nicht erwärmen. Der Sommer war kühl, die Hitzewellen blieben aus, das
Meer konnte in diesem Jahr die Temperaturen der vergangenen Sommer nicht
erreichen, und inzwischen macht es den Anschein, als habe der Winter bereits
jetzt im September Einzug gehalten: Innerhalb einer Woche fiel das Thermometer
um die Hälfte, auf 17 Grad!..........weiter
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15.September 2008 - Gruselig!
Die
Bewohner von “Mollywood”, einem neuen Wohnviertel von Molyvos, dass rechts von
der Straße nach Vafios liegt, werden seit ca. einem Monat von einem Brandstifter
in Angst und Schrecken versetzt. Dieser Mensch legt seit August Feuer, meist in
der Mitte des Tages, aber auch ab und an in der Nacht, (s. Lesvos News vom
11.8.08) und das fast täglich!.........................weiter
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9.September 2008 -
Die Tränen der Demeter
In der
letzten Woche konnten sich die Besucher des Parthenon in Athen in die Antike
zurückversetzt fühlen: Eine Hohe Priesterin, gekleidet in ein weißes Gewand,
streckte in diesem Tempel ihre Arme gen Himmel und flehte zu Athene, der Göttin
der Weisheit und Schutzpatronin der Metropole, sie möge ihr Eigentum vor dem
Fortschritt schützen. Das Gebet war ein Protest gegen den Bau eines neuen
Museums am Fuße der Akropolis...............weiter
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30.August 2008 - Aufwachen!
Letzte
Woche haben die Teilnehmer der Rallye „Grease to Greece“ bewiesen, dass es
möglich ist, ohne Benzin Auto zu fahren. Der Engländer Andy Pag, der bereits im
vergangenen Jahr die Strecke bis nach Afrika mit Schokoladen-Abfällen im Tank
zurücklegte, setzte sich zum Ziel, 2.500 Kilometer, nämlich die Distanz zwischen
London und Athen, mit gebrauchtem Speiseöl zu bewältigen. Die Restaurants, die
angefahren wurden, waren glücklich ihr „Frittier-Fett“ zu spenden, denn man
hatte so die Möglichkeit, es bequem, und dann noch für einen guten Zweck, zu
entsorgen. Diese Unternehmung soll jedoch nicht Anregung dafür sein, dass
weltweit nun ein jeder sein Auto mit Pflanzenöl betankt, denn dann würde es zu
einem solchen Boom kommen, dass die natürliche Balance in der Welt nicht mehr
gewährleistet wäre, so wie derzeit in Asien, wo man sich beklagt, dass die
erhöhte Produktion von Palmöl (auch eine alternative Energiequelle) zu Lasten
des herkömmlichen Landbaus geht und damit die Gefahr einer Hungersnot
erhöht.....................weiter
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24.August 2008 -
„Griechisch essen“ für Fortgeschrittene
Das erste
Mal, als ich auf einen Ouzo bei griechischen Freunden eingeladen wurde, war es
sehr spät abends, und ich, als Holländerin, ging davon aus, dass zu diesem
Getränk allerhöchstens etwas Käse gereicht würde. Also, aßen wir zuvor daheim zu
Abend. Tja, und dann traute ich meinen Augen nicht, als unsere Gastgeber jedoch
eine Schüssel nach der anderen auf den Tisch stellten... Welch ein Unterschied
zu der bescheidenen Platte mit etwas Brot, Fisch und Käse, die in den Tavernen
zum Ouzo gereicht wird.......weiter
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17.August 2008 -
E-Mails für Maria und die Kirchen von Lesvos
98% der
Griechen sind griechisch-orthodox getauft. Fast ausnahmslos besuchen all diese
Gläubigen regelmäßig die Kirche. „Mariä Himmelfahrt“, am 15.8., ist nach Ostern
der höchste Festtag, Weihnachten rangiert in Griechenland auf Platz
3..............weiter
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11.August 2008 -
Sommerhits
Wir stecken
mitten in der Sommerhitze. Die Straßen von Athen sind leer, denn die meisten
Griechen suchen Abkühlung an den Küsten des Meeres und sie werden fündig, denn
der Nordwind sorgt derzeit selbst mitten im August für kühle Nächte. Es war der
„kälteste“ Juli seit 10 Jahren in Griechenland und die endlosen Hitzewellen, die
im letzten Jahr die dramatischen Waldbrände auf dem Peleponnes zur Katastrophe
haben werden lassen, sind bis jetzt weg geblieben...................weiter
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4.August 2008 -
„Griechisch essen“ für Anfänger
Neueste
Untersuchungen haben ergeben, dass 75% der griechischen Bevölkerung
übergewichtig sind. Damit ist Griechenland das EU-Land mit den meisten
Übergewichtigen und Fettleibigen. Gemeinsam mit Ländern, wie Italien,
Spanien und Portugal liegt Griechenland nun an der Spitze. Ich gehe
davon aus, dass dies bestimmt nicht an der gesunden mediterranen Küche
liegen kann...............weiter
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28.Juli 2008 - Wo brennt es?
Meines
Wissens, ist es vom 1. Mai bis zum 1. Oktober eines jeden Jahres auf Lesvos –
und ich denke – in ganz Griechenland verboten, ein Feuer zu machen. Das heißt,
es ist nicht gestattet, die Berge von angesammelten Gartenabfällen anzuzünden,
unwegsames Gebüsch und Gesträuch abzubrennen oder gar ein Wespennest
auszuräuchern. Gerade erst wurde ein großer Waldbrand in Dervenochoria, im
Gebiet Viotia, dadurch verursacht, dass ein Polizist, der damit beauftragt war,
Rohrleitungen zu inspizieren, diese Maßnahme ergriff. Ob die Insekten fort sind,
ist nicht bekannt, sicher ist aber, dass er nun mit einer hohen Geld- und
Haftstrafe rechnen muss...............weiter
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20.Juli 2008 - Zero Nero
Eine gute
Wasserhaushaltung ist nicht gerade eine Stärke der Griechen. Zum einen sind
nicht alle Flüsse des Landes klar und rein, und zum anderen sind hat
Griechenland keine Erfahrungen mit dem Umgang von natürlichen Ressourcen, wie
z.B. dem Anlegen von Stauseen..........weiter
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13.Juli 2008 - Ich sehe was, was Du
nicht siehst...
Es gibt
Touristen, die denken, Lesvos sei riesiggroß. Weist man auf die benachbarte
Türkei hin, reagieren sie überrascht, da sie bislang davon ausgingen, dass auch
dieses Stück Erde ein Teil unserer Insel sei. Ich muss zugeben, dass solch ein
Irrtum schnell aufkommen kann, denn die Türkei ist sehr präsent. Ob von Norden,
Osten oder Süden, Sie sehen Kleinasien: Auf einer Landkarte stellt sich Lesvos
umarmt von der Türkei dar.........................weiter
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5.Juli 2008 - Touristen-, Wild-,
Haus- und zugelaufene Katzen
Seit der
Sommer angebrochen ist, ist es für mich hier wie Urlaub. Nicht allein deshalb,
weil das Wetter nun zum täglichen Schwimmen im Meer einlädt, sondern auch, weil
ich nun nicht mehr dauernd riesige Töpfe voll Nudeln kochen und mich nicht immer
darum kümmern muss, dass genug Futter im Haus ist......weiter
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29.Juni 2008 - Eile mit Weile
Griechen
können sehr laut sein, nun, da kann man sie mit den Italienern vergleichen: Eine
Unterhaltung läuft meistens weithin hörbar ab und wird untermalt von wildem
Gestikulieren. Es ist nicht so, dass sie schnell aufbrausend werden, aber wenn
sie dann in Rage kommen, ist es besser nicht in ihrer Nähe zu sein. Sowie
gestern: Für nichts in der Welt hätte ich dabei sein mögen, als die griechische
Fähre „Theofilos“ in der Meerenge zwischen der Ostägäis-Insel Chios und dem
kleineren Eiland Oinousses aus bisher ungeklärten Gründen auf ein Riff gelaufen
ist, obwohl es mit einem Leuchtfeuer gekennzeichnet ist. Den darauf folgenden
Fluch konnte man bestimmt bis nach Lesvos hören....weiter
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24.Juni 2008 - Geld regiert die
Welt
Wiederum
hört man Geschichten, wie aus dem Wilden Westen, von Kreta, der Insel, die
berüchtigt ist für ihre Fehden. Es scheint so, als gäbe es auf Kreta keine
Patriarchen mehr, die ihre Familie schützen, sondern vielmehr nur solche, die
sich in Kolumbien wähnen, und als Drogenbarone aufspielen. Letztes Jahr im
November hat ein Offizier eine Razzia in Zoniana fast mit dem Leben bezahlt, da
seine Einsatztruppe von armeeähnlich bewaffneten Einwohnern empfangen wurde. Die
gesamte Region war in heller Aufregung, und man hob unter den Augen der Medien
eine ganze Region um ein Bergdorf aus. Unmengen von Waffen wurden
sichergestellt, und es fanden sich Millionen Euro, die aus früheren
Banküberfällen stammten, auf den Konten von einfachen Schafshirten
wieder...........weiter
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15.Juni 2008 - See- und
Frittierölreise
Totenstille
lag am gestrigen Abend über der Insel (und ich nehme an, über ganz
Griechenland). Das Land ging unter in dem Fußballmatch gegen Russland, und heute
wundert sich ein jeder darüber, wie es so schief gehen konnte. Die Griechen
waren so fixiert darauf, den Titel des Europameisters zu verteidigen, dass
niemand mehr Ohr oder Auge für andere Ereignisse hatte...............weiter
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1.Juni 2008 - Mit anderen Augen
In der
letzten Woche fand in Florina (West-Griechenland) eine Umweltkonferenz über die
Flora des Landes statt. Laut Professor Constantinos Papanikolaou gibt es in
Griechenland mindestens 400 Pflanzenarten, die pharmazeutisch oder kosmetisch
genutzt werden können. Seiner Meinung nach, wäre es unter finanziellem Aspekt
sinnvoll, diese zu kultivieren. Die griechischen Landwirte jedoch beschränken
sich auf den traditionellen Anbau, da sie sich mit diesen Gewächsen nicht
auskennen. Bislang halten sie sich an Tomaten, Auberginen, Gurken, Zucchini,
Wassermelonen und an Schafe und Ziegen. Wenn wir einem Bauern Samen von
Rosenkohl geben, bedankt er sich sehr herzlich, aber gesehen haben wir dieses
leckere Gemüse auf seinem Feld noch nicht, treu nach dem deutschen Sprichwort
„Was der Bauer nicht kennt, dass isst er nicht“. Nun, hier pflanzt er es gar
nicht erst an.........................weiter
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26.Mai 2008 - Kap Gavathas
Stellen Sie
sich vor, Sie haben sich aufgemacht, um die Westküste von Lesvos zu erkunden,
und plötzlich kommen Sie nicht mehr weiter, weil eine riesengroße Ferienanlage
Ihnen den Weg versperrt. Das kann Ihnen demnächst auf Kreta passieren, falls die
Regierung und Kirche Griechenlands sich gemeinsam mit der britischen
Investmentgruppe „Minoan“ durchsetzen.....................weiter
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18.Mai 2008 - Willkommen in Europa!
Die
Regierung Griechenlands möchte sich von ihrem Telefonkonzern OTE trennen. Seit
Monaten laufen Verhandlungen mit der „Deutschen Telecom“, die immer wieder zu
platzen drohten. Aber nun hat man sich auf die Konditionen geeinigt, die Telecom
hat nun die Aktienmehrheit, der erste Schritt zur Übernahme ist
getan.....................weiter
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13.Mai 2008 - Besuch einer
Ex-Prinzessin
Die Saison
in diesem Jahr begann ziemlich abrupt, denn zu Ostern gab es nicht nur in
Griechenland sondern auch in anderen Ländern Europas Ferien. Somit machten
Touristen und Griechen „das Dorf unsicher“ (eine deutsche als auch ein
holländisches Redewendung). Nein, nicht wirklich, denn hier auf Lesvos gibt es
keine Jugendlichen, die Krawall machen oder grölend durch die Gassen laufen.
Auch der Großteil der Touristen verhielt sich vorbildlich, bis auf einige
Griechen, die lautstark in den Tavernen um schnelleren Service baten, aber das
kennt man ja, denn die Festlandbesucher, möchten immer gern schnell ihr Essen
auf dem Tisch haben....................weiter
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3.Mai 2008 - Lesbier gegen Lesben
Drei
Einwohner der Insel haben in dieser Woche einstweilige Verfügungen gegen die
Nutzung der Begriffe „Lesbe“ oder „lesbisch“ beantragt. „Lesbian“ ist der
englische Name für die Inselbewohner, aber auch die englische Bezeichnung einer
homosexuellen Frau. Der Wortführer der Gruppe, der Journalist Dimitri Lambrou,
hat genug von dem Missbrauch des Namens und will den Gebrauch durch die
„Homosexual and Lesbian Community of Greece“ verbieten lassen...........weiter
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28.April 2008 - Lautsprecher
Ich gehe
jede Wette ein, dass es die früheren Dorfschreier, die lauthals ihre Botschaft
verkündeten, in Europa nicht mehr zu finden sind. Auf Lesvos gibt es sie jedoch
in einem jeden Dorf mittlerweile in elektronischer Ausführung. Aus
Lautsprechern, die gut verteilt aufgehängt sind, schallen wichtige Mitteilungen
der Gemeinde durch die Gassen, wie z.B., dass aufgrund einer Reparatur Strom
oder Wasser abgesperrt werden, wann die nächsten Ratssitzungen stattfinden oder
wann und wo ein Fest stattfindet. Diese Einrichtung kann aber auch genutzt
werden, um einen entlaufenen Hund wieder zu finden und einen Falschparker vor
den Ohren des ganzen Dorfes aufzufordern, seinen Wagen unverzüglich
wegzufahren.................weiter
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20.April 2008 - Tulpen von Lesvos
Haben Sie
nicht auch als Kind Zigarrenbänder, Zuckertütchen, Briefmarken oder ähnliche
Dinge gesammelt, die dann, als man erwachsen wurde, irgendwo in einem Schrank
oder der hintersten Schublade landeten, um in Vergessenheit zu geraten? Tja,
aber dann, dann kommt man Jahre später in ein Alter, in dem bei dem einen oder
anderen die Sammelleidenschaft erneut erwacht.................weiter
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13.April 2008 - Unter der Sahara
Wir leben
wahrhaftig in einer wundersamen Welt, denn derzeit leben wir zwar nicht in der
Sahara, aber wir leben u n t e r der Sahara! Seit einigen Tagen verdunkeln
Sandwolken die Sonne und verdüstern den blauen Himmel. Ob die hohen Temperaturen
auch eine Mitbringsel des Sandes aus der Sahara sind, kann ich nicht mit
Bestimmtheit sagen. Fakt ist, dass ich tief in meinem Kleiderschrank wühlen
musste, um jetzt einige Sommerkleidung hervor zu holen, denn bei 28 Grad ist
selbst ein leichter Pullover zu warm..........weiter
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30.März 2008 - Sündigen in der
Fastenzeit
Mit Beginn
der Fastenzeit hat sich das sommerliche Wetter nach und nach zurückgezogen, doch
die jetzigen niedrigeren Temperaturen, die vereinzelten Regenschauer, und auch
die schwachen Stürme ab und an sind ja eigentlich normal für diese Jahreszeit.
Nicht von Normalität reden kann man, wenn man die bunt blühenden Felder und das
unglaublich in die Höhe geschossene Grün sieht. Man könnte meinen, es sei
bereits Mai............weiter
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24.März 2008 - Rhodos
Sie möchten
die Insel, auf der Sie leben, noch mehr zu schätzen wissen? Nun, mein Tipp:
Besuchen Sie eine andere Insel! Wir sind für eine Woche nach Rhodos geflogen...
Wiederum habe ich mich bei dieser Gelegenheit in die Altstadt dort verliebt,
aber, trotz alledem, ich war so glücklich heute wieder zurück nach Lesvos zu
kommen, unserem Eiland, mit seinen Bergen, seinen Bäumen und seinen Blumen.....weiter
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10.März 2008 - Der „Saubere
Montag“
Einer der
vielen Vorteile von Lesvos ist der, dass dieses Eiland weit von Athen entfernt
ist. Das bedeutet, dass die Insel von dem in der Hauptstadt herrschenden Chaos
verschont bleibt. Athen, und auch der Großteil des Festlands, litt in der
letzten Woche stark unter den ausgerufenen Streiks. Mehrere Stunden am Tag fiel
der Strom aus, und somit war es den Banken, die vom Computernetz profitieren,
nicht möglich, Dienstleistungen auszuführen. Geld abheben oder Investitionen
tätigen - tagelang nicht möglich!.......weiter
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2.März 2008 - Gefährliches Eiland
„Schreiben
Sie die Geschichten über Ihre Insel nicht zu gut, damit sie ein schönes
Plätzchen bleibt. Freundliche Grüße Marius“
Diese Post
bekam ich von einem Leser meiner Kolumne, und Marius ist nicht der erste, der
mir diesen Rat gibt. Einige bitten mich darum, Lesvos nicht so populär zu
machen, um einen Massentourismus, wie auf Kreta, Korfu oder Rhodos zu
verhindern................weiter
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24.Februar 2008 - Anaxos
Nach einem
einzigen Tag war das eiskalte Wetter vergessen, denn, wie der Wetterbericht
angekündigt hatte, schickten sich die Temperaturen an, Sommer-Niveau zu
erreichen. So spazierten wir nur Tage später durch die heiße Frühlingssonne.
Unser Weg führte uns nach Anaxos, einem kleinen Touristendorf, das im Winter
eigentlich ruhig daliegen sollte, aber wir trafen es ziemlich lebhaft an, da
Straßenbauarbeiten durchgeführt wurden.......................weiter
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17.Februar 2008 - Schneegrenze
Holländer
sind dafür bekannt, dass sie gerne über das Wetter reden. Ich aber denke, dass
nirgendwo so häufig die Witterung das Tagesthema Nummer 1 ist, wie hier auf
Lesvos, zumal sie ja, im Gegensatz zu den Niederlanden, sehr starken Einfluss
auf das tägliche Leben nimmt.........weiter
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9.Februar 2008 - Das Märchen von
Lesvos
Sappho
lebte einige Jahrhunderte vor Christus auf Lesvos und wird heute als
bedeutendste Lyrikerin des klassischen Altertums verehrt. Doch es ist nicht nur
diese große Poetin, die Lesvos hervorbrachte, auf dieser Insel entstand auch der
erste Hirtenroman (auch Schäferroman genannt), der den paradiesischen Reiz der
griechischen Landschaft glorifizierend beschreibt..........weiter
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3.Februar 2008 - Der Tod des Erzbischofs
Der Tod des
Oberhauptes der orthodoxen Christen in Griechenland, Erzbischof Christodoulos
von Athen, dominierte in der letzten Woche die Medien. Der „Papst“ der Griechen
hat den monatelangen Kampf gegen den Krebs in Darm und Leber verloren. Auch die
Hilfe suchende Reise nach Amerika war vergebens: Erzbischof Christodoulos starb
69-jährig am 28. Januar in Athen.........weiter
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27.Januar 2008 - Auf den Spuren der
Sappho
Während nun der Wetterdienst für den nächsten Tag Schnee
prophezeit, konnten wir in der letzten Woche noch die warmen Alkionides-Tage
genießen. An einem dieser sonnigen Tage machten wir mit Freunden einen Ausflug
in den Westen der Insel, nach Erressos, um dort einen Wasserfall zu
besichtigen....weiter
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20.Januar 2008 - Die
Alkionides-Tage
Eine Redewendung besagt, dass man "wie Gott in
Frankreich leben" könne. In Griechenland lebt man mit den Göttern zusammen, was
Jahr für Jahr die Alkionides-Tage (auch Halcion-Tage oder "kleiner Sommer"
genannt) beweisen.Die Götter müssen hierbei einfach ihre Hände im Spiel haben,
wie soll man dieses Phänomen sonst erklären?...................weiter
13.Januar 2008 -
Landraub
Wenn hier
auf Lesvos so richtig klares Wetter ist, dann kann man von einigen höher
gelegenen Punkten im Norden des Landes, wie z.B. Vafios oder dem Lepetimnos,
eine Art Pyramide aus dem Meer herausragen sehen: den Berg Athos............weiter
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6.Januar 2008 - „Kreuz-Wurf“
Es ist schon ein sehr
komisches Gefühl, wenn man – wie üblich – morgens nach dem Aufstehen, den
Computer anstellt, um die Tageszeitung im Internet aufzuschlagen, und einem dann
die folgende Schlagzeile ins Auge springt: „Griechenland von schwerem Erdbeben
erschüttert!“. Ich hatte aber prima geschlafen, und auch mein umherschweifender
Blick bestätigte, dass alles ganz normal war.........weiter
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1.Januar 2008 - Traurige
Bilanz
Der Himmel über
Lesvos ist grau. Nachdem die Sonne 14 Tage ihr Bestes getan hat, wechselte das
Wetter jetzt zu Regen, und frostige Zeiten sind angebrochen. Ist tagsüber der
Wind noch leicht, so bläst er nach Einruch der Dunkelheit eiskalte Luft. Keine
gute Situation für die Flüchtlinge, die die Nacht für ihre Reise übers Meer
wählen........weiter
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