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BOULEVARD NEWS-2010 AUS LESVOS
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23.Dezember 2010 - Streunende
Esel und Fuchshodeneis
Dieses Jahr
werde ich keine Boulevard-News mehr verfassen. Der Grund? Nun, ich schaffe es
nicht, da ich ganz tief in der Arbeit an einem, und zwar meinem, Buch stecke:
Eine ausgewählte Sammlung meiner wöchentlich hier erscheinenden und von Ihnen
gelesenen Kolumne, zauberhaft und kunstvoll eingerahmt in Fotos von Jan van Lent.......weiter
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13.Dezember 2010 -
Zuhausbleibwoche
Natürlich kann es
nicht immer Sommer sein. Nachdem das Thermometer in einer der letzten Nächte
noch 19 Grad anzeigte, fielen die Temperaturen den darauf folgenden Tag bis um
den Gefrierpunkt, und in der Nacht fror es dann, tja, und dann ist es doch ganz
plötzlich bitterkalt geworden.....weiter
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8.Dezember 2010 - Olivenbeat
Es fällt
mir nicht leicht, jede Woche etwas Neues über das Leben auf einer Insel zu
schreiben, wo eigentlich nicht wirklich viel passiert, sich die Highlights, wie
Feste und Ernten, alljährlich und unverändert wiederholen. Derzeit brummt es auf
Lesvos wieder nur so vor emsiger Betriebsamkeit: Die Olivenernte ist in vollem
Gange, was mit sich bringt, dass, immer wenn man jemanden besucht, zum Abschied
eine große Flasche neues Olivenöl als Gastgeschenk überreicht bekommt. Öl,
frisch und direkt aus der Presse, so herrlich anzusehen, dass man direkt ein
Gläschen davon trinken möchte, und dann erst dieses betörende Aroma: Es duftet
nach Gras, nach Früchten, nach Sommer und Winter. Ich kann verstehen, dass
diejenigen, die ihre Ölerträge von der Olivenpresse abholen, diese unverzüglich
probieren............weiter
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24.November 2010 - Sollten wir
den Winter etwa überspringen?
Das
herrliche Wetter will nicht enden, tagsüber ist es mit Temperaturen über der 20
Grad-Marke immer noch wie Spätsommer, aber die sehr feuchten Nächte, das Laub,
das den Boden inzwischen bedeckt, und die unzähligen Pilze sind deutliche
Zeichen dafür, dass der Herbst in vollem Gange ist. Manch einer lässt sich aber
trotzdem nicht davon abhalten, im warmen Meer zu schwimmen, und sowieso wird das
Mittagessen derzeit immer noch im Freien unter azurblauem Himmel eingenommen.
Die Griechen und die Handvoll Touristen machen dankbar Gebrauch von diesem
Geschenk: Vor allem an den Sonntagnachmittagen sind die wenigen strandnahen
Tavernen, die noch geöffnet haben, proppevoll..........weiter
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17.November 2010 - Kaiserliche
Pilze
Nach all
den Jahren hab auch ich nun endlich den Pilz gefunden, der hier auf Lesvos am
beliebtesten ist, vielleicht, weil er auch am häufigsten vorkommt: Der
Pfeffermilchling (Lactarius piperatus), in griechischer Sprache „péperites“ oder
„pefrites“. Ich wusste schon, dass diese Sorte unter Kiefern gedeiht und unter
der dichten Nadeldecke am Grund versteckt liegt. Manchmal sind diese Pilze sogar
so tief im Boden, das man sie ausgraben muss......weiter
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8.November
2010 - Man hat die Wahl
Ein Vorteil
auf einer Insel zu leben, ist eigentlich der, dass man weit weg ist von der
hektischen Welt, wo alle möglichen Sachen beschlossen werden, vor allem, wenn
diese Ruhe noch, wie in den letzten Tagen, von einem dermaßen schönen Wetter
gekrönt wird: Hohen Tagestemperaturen gelang es, gemeinsam mit der
ununterbrochen am Himmel stehenden Sonne, die Feuchtigkeit der Nächte zu
trocknen, mit dem Ergebnis, dass mystische Nebelschwaden sich um die Berggipfel
legten......weiter
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1.November 2010 - In Memoriam
Adonis
Über den
Mann, der heute Thema meiner Boulevard-News ist, wird viel erzählt in unserer
Gegend, aber ich werde nur das wiedergeben, was ich von ihm selbst weiß, alles
übrige, wie die düsteren Familiengeschichten, lasse ich ruhen.........weiter
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23.Oktober 2010 - Von welchem
Obst nahm Eva einen Bissen?
Der Baum
der Erkenntnis von Gut und Böse, mit den verbotenen Früchten, stand im Garten
Eden, dort, wo nach dem 1. Buch Moses die ersten Menschen, Adam und Eva, lebten.
Tja, und, wie man weiß, wurden Sie aus diesem Paradies vertrieben, weil Eva sich
von der Schlange verführen ließ, und von dem Obst naschte. Da die Bibel keine
Auskunft darüber gibt, debattieren Historiker noch immer darüber, was es denn
wohl für eine Frucht war: Apfel, Traube, Granatapfel, Feige oder ............weiter
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11.Oktober 2010 - Send me a postcard, darling
Als
ich noch ein Kind war, es noch kein TV gab und ich auch noch zu klein
war, um die Zeitung zu lesen, waren meine ersten Bilder, die mich in die
ferne exotische Welt führten, Ansichtskarten. Wer erinnert sich nicht,
an die Abbildungen: Die spanische Flamencotänzerin mit leuchtend-bunten
Röcken aus Stoff (ich meine echtem Stoff!), das Eselchen mit Strohhut
auf dem Kopf, ................weiter
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6.Oktober 2010 - Die
Griechenland-China-Connection
Griechische
Politiker reiben sich die Hände: China will ihr Land dabei unterstützen, aus der
finanziellen Misere herauszukommen, indem sie Großprojekte in Griechenland
planen. So haben sie z.B. bereits ein hübsches Sümmchen für den größten
griechischen Hafen Piräus geboten. Umfragen in China haben ergeben, dass bei den
Einwohnern, die Europa besuchen, Griechenland auf Platz 1 steht.......weiter
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27.September 2010 - Hör, der
Wind weht durch die Mühlen!
Eines der
stets präsenten und stärksten Geräusche hier auf der Insel ist der Wind, wenn er
durch die Zweige rauscht oder manchmal auch regelrecht stürmt. Man hört die Böen
schon, wenn sie noch in der Ferne sind, und haben sie einen dann erreicht, so
überrascht ein jeder Baum mit seinem eigenen Klang, als sei er ein Instrument,
dass sich nur allzu gern von den Luftströmen bespielen lässt. Die Olivenbäumen
erzeugen ein heiseres Rascheln, während die Kiefern mit ihren langen feinen
Nadeln massive Paukenschläge hervorbringen, und gerade in den Tannenwäldern, die
viele Berge auf Lesvos bedecken, ist es ein Hochgenuss dem Windkonzert zu
lauschen.......weiter
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22. September 2010 - Krisenzeit
Das
Stolpern durch die finanziell schweren Zeiten der Krise geht weiter. Auch hier
auf Lesvos schließen einige Betreiber bereits ihre Läden, und es ist mehr als
fraglich, ob sie ihre Türen im nächsten Jahr wieder öffnen werden. Ich wage zu
behaupten, dass wirtschaftlich schlechte Zeiten auf einer Insel etwas besser zu
verkraften sind, da viele Geschäfte, wie z.B. Tavernen, Familienunternehmen sind
und sich meist in einem Gebäude befinden, das Eigentum ist. Hinzu kommt, dass
der größte Teil der Inselbewohner im Besitz eines Stück Landes ist, dass Obst,
Oliven und Gemüse hergibt. Aber trotz alledem ist es Fakt, dass inzwischen ein
jeder den Gürtel enger schnallen muss.........weiter
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14.September 2010 - Essen als
Kulturgut
Dem
“Versteinerten Wald” ist es – traurig genug – nicht geglückt, auf die
Weltkulturerbeliste zu kommen, die von der UNESCO erfasst wird. Griechenland ist
mit 20 kulturellen Stätten darauf vertreten, darunter die Akropolis in Athen,
die mittelalterliche Stadt Rhodos, die Meteora-Klöster, die Altstadt (Chorá) mit
dem Kloster des Heiligen Johannes und der Höhle der Apokalypse auf der Insel
Patmos und die Altstadt von Korfu. Der „Versteinerte Wald“ auf Lesvos wurde
trotz Nominierung nicht erwählt.....weiter
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7.September 2010 - Äpfel von
Lesvos
Die große Hitze ist
vorbei, und inzwischen riecht man den herben Duft des Herbstes in der Luft.
Trauben und Feigen hängen reif zwischen dem Laub, die Sonne scheint schneller zu
ermüden, denn sie versinkt nun früher glutrot ins Meer, was die Tage kürzer
macht. Die Einmachsaison ist eingeläutet, wäre es doch eine Sünde, die leckeren
Früchte sich selbst zu überlassen.........weiter
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1.September 2010 - Im Mondschein
Wenn man in
der Großstadt lebt, realisiert man es gar nicht mehr, welch eine Kraft des
Mondes Schein hat, wenn er voll ist. Er gibt so viel Licht, dass man ohne
weitere künstliche Leuchtquellen draußen zu Abend essen, eine gut beleuchtete
Wanderung machen, oder, was auch immer, für Aktivitäten angreifen kann. Ich bin
auf jeden Fall immer wieder verblüfft, von der unglaublichen Helligkeit, die der
Planet uns schenkt, und genieße das blauweiße Vollmondlicht, wenn es in den
Bergen glänzt, sich auf dem Meer spiegelt.....weiter
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24.August 2010 - Karagiozis, der
Wetterfrosch
Vor einigen
Wochen kam es bzgl. des volkstümlichen Schattentheaters zu einem kleinen
Tumult in Griechenland, da die UNESCO die Ursprünge der Kasperlefigur Karagiozis
als türkisch anerkannte. Nun, mag ja sein, dass diese Puppenfigur aus der Türkei
stammt, aber nichtsdestotrotz ist das Schattenpuppenspiel ein wichtiger Teil des
griechischen Kulturguts........weiter
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16.August 2010 - Sternschnuppen
und verborgene Marien
Wenn Sie
sich ein wenig mit dem Thema Astronomie auseinandergesetzt haben, so werden Sie
auch einen kleinen Einblick in die griechische Mythologie gewonnen haben, da die
Götter des Olymps seinerzeit ziemlich großzügig Plätze am Firmament austeilten:
Götter, Menschen, Tiere, etc., wie z.B. Andromeda, Kassiopeia, Orion, Orpheus,
Perseus, Prometheus, Sirius und sein Hund, das Pferd Pegasus, Argo (das
50-rudrige Schiff der Argonauten), Chrysomallos (das Schaf mit dem goldenen
Vlies, nachdem Jason und die Argonauten suchten), Delphine, Stiere, Fische und
Adler...: Alle miteinander sind nach ihrem Tod immer noch im Sternenreich zu
finden und gut für eine interessante Geschichte.........weiter
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10. August 2010
- Wer mag Sardinen?
Zwischen Mai und
Juli, findet vor der Küste von Südafrika ein gigantisches Naturschauspiel statt:
Millionen von Sardinen finden sich zu dieser Zeit dort ein, um gemeinsam gegen
den Agulhas-Strom Richtung Norden in ihre Laichgebiete bis nach Mosambik zu
ziehen. Dieses einmalige Phänomen erstreckt sich über tausende von Kilometern
entlang der südafrikanischen Küste. Die Show beginnt bei den Agulhas-Banks,
dort, wo der warme Golfstrom vom Indischen Ozean die kalte Strömung des
Atlantischen Ozeans umarmt. Nur verhältnismäßig wenige der Sardinen erreichen
ihr Ziel.........weiter
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2.August 2010 - Der Robinson
Crusoe von Molyvos
Derzeit
machen die seltsamsten Geschichten über Griechenland im Ausland ihre Runde, so
wie, dass wir nichts mehr zu essen haben hier, das Leben aufgrund von Streiks
und Benzinmangel platt liegt und es deshalb auch riskant ist, einen Urlaub hier
zu verbringen, da nicht sichergestellt ist, ob man überhaupt wieder nachhause
kommt. Vor allem die Meinung der deutschen Bevölkerung über Griechenland ist
sehr negativ, was sich ganz schnell ändern muss..........weiter
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28.Juli 2010 - Käse
Die
Holländer werden auch ab und an Käsköppe genannt und das nicht, weil sie den
meisten Käse produzieren, denn da steht Frankreich auf Platz 1, und auch nicht,
weil sie den meisten Käse weltweit essen, denn dass machen die Griechen. Eine
nette Erklärung für den Spitznamen ist folgende: Zu Kriegszeiten wurden die
Holzfässchen, in denen der Käse hergestellt wurde, auch als Helme genutzt, tja,
und da wurde leicht aus demjenigen, der ein Käsefass auf dem Kopf trug, ein
Kaaskopp.......weiter
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19.Juli 2010 - Das Orakel von
Lesvos
Die
Fußballmanie ist vorbei. Die diversen National-Flaggen an vereinzelten
Hotel-Balkonen sind eingeholt worden, und die bunten, überwiegend
orangefarbenen, Fan- und Länder-T-Shirts sind aus dem Straßenbild auf Lesvos
verschwunden.........weiter
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13.Juli 2010 - Da, wo Kiefern
noch ein Gesicht haben
Es ist
schwierig zu sagen, welche Bäume in der Überzahl sind auf Lesvos: Oliven oder
Kiefern. Den Ertrag, den der Olivenbaum abliefert, ist offensichtlich für
jedermann, aber was die Kiefer für einen Nutzen hat, außer an heißen Sommertagen
kühlen Schatten zu spenden, ist eine alte Geschichte, die nicht jeder kennt......weiter
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6. Juli 2010 - Tok, tok, tok,
wer klopft denn da?
Eines
schönen Tages drang ein klägliches Miauen aus dem Gebüsch an meine Ohren. Ich
befürchtete gleich, dass ein kleines Kätzchen in Not geraten sei, und tierlieb,
wie ich nun mal bin, versuchte ich stundenlang mit „pst, pst, pst“ und
beruhigenden Worten, es hervorzulocken, jedoch im Dickicht rührte sich rein gar
nichts. Auch noch einige Zeit später, konnte ich an nichts anderes denken, und
nach noch mehr jämmerlichem Wehklagen nahm ich mir ein Herz und schlug mich
durch das eigentlich undurchdringliche stachelige Gestrüpp, um die arme Kreatur
zu retten.................weiter
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29. Juni 2010 - Hey, wo ist mein
Strand?
Hier auf
Lesvos hat man eine Auswahl an Stränden: Kleine verborgene oder große
überfüllte, welche mit kleinen bunte Kieselsteinen oder andere mit großem
Gestein, einige Sandstrände und auch die, die mit Schichten von Meeresalgen
bedeckt sind. Es gibt Strände direkt an der Küstenstraße eines Dorfes, für
andere muss man weit fahren, um sie zu erreichen, und da sind auch einige, die
nur zu Fuß zu erreichen sind. Ich sag dazu nur: „Wer die Wahl hat, hat die
Qual.“..........weiter
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22.Juni 2010 - Ein dummer Mann
hält seinen Mund
Früher waren
Wissenschaftler ganz anders als heutzutage: Die gelehrten Griechen der Antike,
wie Aristoteles oder Theophrastos waren die reinsten Tausendsassas, die sich
nicht nur auf eine Fachrichtung spezialisierten, sondern alles erforschten, was
ihnen in den Weg kam. Ich kann mir inzwischen nur zu gut vorstellen, wie viel
Zeit allein das Studium der Natur in Anspruch nahm, wenn man, wie Theophrastos,
der 371 v.Chr. in Eressós geboren wurde, auf Lesvos lebte........weiter
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15.Juni 2010 -
Russische Amazonen
Einst
schrieb Homer, dass die Insel Lesvos nach dem Schwiegersohn des mythischen
Königs Makaras benannt wurde. Während seiner Herrschaft entstanden 5 Städte,
denen er die Namen seiner Töchter gab: Mytilini, Methimna (Molyvos), Issa,
Antissa und Arisvi. Seine 4 Söhne hießen Eressos, Kidroleos, Neandros und
Leukippos. Bis heute blieben einige mythologische Ortsnamen auf der Insel
erhalten........weiter
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10.Juni 2010 - Kápari
Über das,
was es in Griechenland in früherer Zeit zu essen gab, sind wir heutzutage gut
informiert, denn wir verfügen nicht nur über die Aufzeichnungen der Philosophen
und Geschichtsschreiber der Antike, sondern auch Ausgrabungen sowie
archäologische Untersuchungen geben Aufschluss über die Essgewohnheiten der
alten Griechen.........weiter
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3.Juni 2010 - Ein neuer
Parthenon
In der
letzten Zeit gibt es neben dem Wort „Einsparungen“ (Perikopes) noch 2 Vokabeln,
die mehrmals täglich in den Nachrichten Griechenlands genannt werden: Kabotage
und Kallikrates........weiter
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27.Mai 2010 - Wanderparadies
Unter den
begeisterten Wanderern hat sich Lesvos eigentlich noch keinen großen Namen
gemacht. Aber ich denke, dass die Insel eine noch unentdeckte Schatztruhe mit
den schönsten verborgenen Wanderstrecken Europas ist, allein schon dadurch, dass
ihre Natur noch unzertrampelt von Touristenmassen daliegt. Abgesehen von den
wenigen Organisationen auf Lesvos, die sich aufs Wandern spezialisiert haben und
ihr Bestes tun, um es unter den Liebhabern dieser „Sportart“ zu fördern, ist man
abhängig von noch nicht einmal einer Handvoll Wanderbüchern.....weiter
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21.Mai 2010 - Das Meer steigt
Wie sah die
Welt wohl früher aus, und welche Lehren können wir aus der Vergangenheit ziehen?.....weiter
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12.Mai 2010 - Wasserfall zu
verkaufen
Nicht nur
Griechenland steckt in einer schweren wirtschaftliche Krise, auch die EU scheint
immer tiefer in einen finanziellen Sumpf hinab zu sinken. Allem und jedem wird
die Schuld dafür zugesprochen, und es ist mal wieder das Volk, das in diesen
schwierigen Zeiten bluten muss, während die verantwortlichen Banker sich weiter
die Taschen mit Boni voll stopfen und die Geldinstitute horrende
Milliardengewinne trotz Wirtschaftskrise einfahren. Was die ganze Sache noch
schlimmer macht, ist die Tatsache, dass weder Behörde noch irgendeine Autorität
einschreitet und endlich mal auf den Tisch haut.......weiter
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6.Mai 2010 - Staubwolken und
Streiks
Früher war
das Reisen ein Abenteuer, auch für Touristen: Wollte man nach Griechenland, ging
es entweder mit dem Zug über Jugoslawien nach Athen oder man fuhr nach Italien
und bestieg dort ein Schiff. In den 60er und 70er Jahren waren Flugreisen noch
nicht so populär. Die Zeiten, in denen das „Inselhopping“ mit dem Boot Standard
war, sind seit Jahrzehnten vorbei, heute ist es für den Reisenden
selbstverständlich, mit dem Charter direkt an den Bestimmungsort zu kommen.......weiter
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1.Mai 2010 - Kalo Mina
Nun, ich sehe an den unzähligen Klicks auf unsere Seite, dass Sie, liebe
Lesergemeinde, wie ich, ungeduldig auf die neue Ausgabe der
„Lesvos-News“ warten. Tja, wir müssen uns noch ein wenig gedulden, denn
unsere Kolumnistin Julie ist seit einiger Zeit in Holland, und wird erst
in der nächsten Woche wieder auf der Insel eintrudeln und sie mit
wöchentlich neuen Geschichten erfreuen.
Als
kleines Trostpflaster und damit Sie nicht wieder vergeblich unsere Seite
besuchen, schreib ich Ihnen nun ein paar Zeilen:............weiter
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17.April 2010 - Über Pflanzen,
die ganze Armeen niedermähen können
Meiner
Meinung nach, ist Lesvos im Frühjahr mit seiner Blütenpracht ein zweiter „Keukenhof“.
Aber darüber habe ich mich ja schon in der letzten Woche ausgelassen, und ich
erwähnte bei dieser Gelegenheit auch, dass die Orchidee die Blume der Blumen
sei... Heute möchte ich Ihnen von der größten Blumen-Attraktion erzählen......weiter
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8.April 2010 - Seilchenspringen
mit Fuchshodeneis
Alle Jahre
wieder macht mich die Pracht und Fülle an Wildblumen, die in Rekordzeit im
Frühjahr aus der Inselerde schießt, schier sprachlos. Es beginnt, manchmal
bereits im Dezember, mit den bunten Anemönchen, dann folgen die kräftig roten
Blüten des Mohns und der Anemonen, das filigrane Rosa der Zistrosen, das
strahlende Weiß-gelb der Narzissen, und in Windeseile sind Wiesen, Hügel und
Hänge übervoll mit bunten Frühlingsblühern. Den Touristen, die im Sommer kommen,
entgeht diese Pracht........weiter
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30.März 2010 - Eisen und Beton
Normalerweise ist Ostern auf Lesvos auch gleichzeitig der Beginn der
Sommersaison. Dieses Jahr ist das orthodoxe Osterfest (es wird 2010 zur gleichen
Zeit gefeiert wie das katholische) aber so früh, dass von Sommeranfang nicht die
Rede sein kann........weiter
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26.März 2010 - Ein Teller mit
leckerem giftigem Chorta
Der
Frühling ist auf der Insel angekommen, im Gepäck farbenprächtige Blütenteppiche.
Tische und Stühle werden nach draußen verfrachtet, was das betrifft, kann der
Sommer beginnen!.......weiter
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14.März 2010 - Brief an den
Bürgermeister von Molyvos
An
Karadonis, den Bürgermeister von Molyvos
Seit
nunmehr 7 Jahren leben wir nun in Eftalou und Adonis mit seinen vielen Hunden
ist uns nicht unbekannt. Adonis ist aber jetzt seit geraumer Zeit erkrankt und
musste seinen Wohnsitz in seinem Häuschen direkt am Meer (gegenüber vom Hotel
Panselinos) aufgeben. Das Problem: Er musste seine ca. 15 Hunde zurücklassen und
niemand kümmert sich seitdem um die Tiere. Seit letztem Sommer sind sie auf sich
allein gestellt....weiter
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10.März 2010 - Die Erde bebt
Dass die
Wirtschaft Griechenlands in ihren Grundfesten erschüttert ist, sind keine News
mehr. Nun reiht sich auch noch ein leichtes Beben der Erde in die jüngsten
Erschütterungen auf der Welt ein: Haiti, Chile, Montag im Osten der Türkei und
ein kleines Erdbeben (Richterskala 4,2) bei Patras, Dienstag auf den nördlichen
Sporaden (Richterskala 4,3).........weiter
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4.März 2010 - Das Krisen-Wunder
Soviel wird
über die Finanzkrise Griechenlands geschrieben, dass ich es nicht mehr zum Thema
machen möchte. Vielmehr möchte ich heute über eine Krise schreiben, aus der
etwas ganz wundervolles entstanden ist, und zwar handelt mein Bericht über die
frühere Hauptstadt des Inselsüdens: Megalochori.......weiter
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22.Februar 2010 - Den
Wettergöttern ausgeliefert
Möchte man
heutzutage wissen, womit wettermäßig zu rechnen ist, so ist das ganz einfach,
denn Wettervorhersagen bieten Internet, TV, Radio und Tageszeitung. Der Mensch
hat inzwischen soviel übers Wetter gelernt, dass er inzwischen prophezeien kann,
woher der Wind weht.........weiter
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16.Februar 2010 - Kein Valentin
auf Lesvos
Vorgestern
war Valentinstag und Karneval, aber zur Franziskanerkirche in Mytilini kam weder
ein Kurierfahrer noch ein Postbote und klopfte an die Tür, um die Gebeine des
Heiligen nach Lesvos zurückzubringen. Also nicht wirklich ein Feiertag für seine
Anhänger.........weiter
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8.Februar 2010 - Stin ygeia mas
Für
die Griechen brechen wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise schwere
Zeiten an, aber so schnell das Handtuch werfen, dass liegt nicht in der
Natur dieses Volkes und schon mal gar nicht in den Tagen vor Beginn der
40tägigen Fastenzeit bis zum Osterfest: Der Karneval ist angebrochen –
Grund und Anlass all die Sorgen so gut wie möglich an die Seite zu
schieben..........weiter
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2.Februar 2010 - Bauernweisheit
"Der
arme Bauer"
Es war
einmal ein armer Bauer, der in einem kleinen Häuschen lebte, und alles, was er
an Werkzeug besaß, war eine Axt, mit der er Holz hacken konnte. An einem sehr
kalten Tag ging er in den Wald, um einen Baum zu fällen, der nah am Flussufer
stand. Plötzlich jedoch glitt ihm das Beil aus den Händen und fiel ins Wasser.
Der arme Bauer war so verzweifelt, denn ihm war klar, dass ihm das Geld fehlte,
um diesen Verlust zu ersetzen und er weinte bitterlich.........weiter
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25.Januar 2010 - Ataraxie
Epikur (griech.
Epikouros) hat das Pech, nicht in die Liste der berühmtesten Philosophen
Griechenlands, wie Pythagoras, Sokrates, Platon und Aristoteles, eingereiht zu
werde, obwohl er der Begründer einer bedeutenden Lehre ist, die man mit kurzen
Worten als die Philosophie des individuellen persönlichen Lebensglücks
beschreiben kann. Geboren wurde er 341 vor Christus auf der Insel Samos,
gestorben ist er 270 v. Chr. in Athen, wo er in seinem Garten 40 Jahre lang, bis
zu seinem Tod, seine Schüler unterrichtete........weiter
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19.Januar 2010 - Baden
Heutzutage
fliegen die Menschen um den halben Erdball, um an wunderschönen Stränden zu
liegen, an denen sie Sonne und Meer genießen können. So quetschen sich an warmen
Sommertagen tausende Menschen an manch einen Strand und unterbrechen ihr
Sonnenbad nur ab und an, um sich im Wasser etwas abzukühlen oder ein kleines
Ründchen zu schwimmen. Nur noch selten hört man die Strandbesucher sagen, dass
sie ins Meer gehen.......weiter
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12.Januar 2010 - Das Salz in der
Suppe
Die meisten
Länder nördlich und westlich von Griechenland stöhnen über das harte
Winterwetter. Die Niederlande und auch Deutschland haben Sorge, dass der
Salznachschub gewährleistet ist, denn der Streugutbestand ist nahezu
aufgebraucht........weiter
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5.Januar 2010 - Archäologisches
Recycling
Die
Südstürme, die seit Jahresbeginn Boote, Bäume, Gebäude und Straßen beschädigten
oder gar zerstörten, haben sich endlich beruhigt. Die Wellen in Eftalou, die mit
meterhohen Fontänen brutal gegen den Boulevard schmetterten, haben sich mit
ihren weißen Schaumkronen zurückgezogen und geben den Blick darauf frei, wo und
wie viel Arbeit nun wartet, um all die Löcher in der Straße und in den Mauern zu
reparieren, die teilweise (wie auch an der Küstenstraße in Pétra) ins Meer
gefallen sind. Vom Hotel „Olive-Press“ sind 2 Zimmer regelrecht weggespült und
das Dach erheblich beschädigt worden..........weiter
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